Kasseler Obergenosse schockiert
russische Kunstwelt


Als Wassilij Slonow zum ersten Mal in Kassel anrief, wußte er von der beispiellosen Intoleranz, welche den Oberbürgermeister Kassels sowie seine für Kunst und Kultur zuständigen Mitarbeiter auszeichnet.

Die russische Kunstszene konnte nämlich in ihren Zeitschriften darüber nachlesen, dass die Mitglieder der Kasseler Parteistrukturen bereit sind, größere Initiativen von Menschen in Nordhessen - Menschen, welche diesen Strukturen nicht angehören - zu bekämpfen. Kunstjournalisten erklärten dieses Phänomen anhand des Versuchs, die Balkenhol-Ausstellung in der St. Elisabeth-Kirche im Jahr 2012 zu verhindern.

Mit "Armselige Geister" betitelte damals der Chefredakteur der Tageszeitung HNA seinen Kommentar bezüglich des Verhaltens der armseligen Geister aus dem Kasseler Rathaus.

Zum Glück konnte in diesem Fall das unverzeihlich dumme Benehmen des Kasseler Oberbürgermeisters und seiner Mitarbeiter nichts bewirken. Nichts, außer dem Blamieren der Stadt Kassel vor der ganzen Welt, welche wegen dem Zusammenhang mit der documenta, die Ereignisse damals aufmerksam verfolgte.

Weil Slonow davon ausging, dass die Betroffenen lernfähig sind, dachte er, dass dieses Kapitel der Geschichte Kassels abgeschlossen sein müsste. Das tat er auch deshalb, weil die Balkenhol-Ausstellung von der Kasseler Bevölkerung mit Riesenbegeisterung aufgenommen wurde.

Daher freut man sich auch im weiten Sibirien, dass die Figur des Mannes im Turm der St. Elisabeth-Kirche auch nach Ende der Kunstschau an ihrem Ausstellungsort zu sehen ist.

Jetzt als Dauerleihgabe erinnert sie jeden Tag von oben an die Respektlosigkeit und das Versagen eines Oberbürgermeisters und seiner Crew, welche nicht begreifen und nicht akzeptieren wollen, dass es außerhalb der hiesigen Parteistrukturen und Seilschaften Bürger gibt, die eigene Meinungen haben und selbst in der Lage sind, Wertvolles zu erschaffen.

Sogar im weiten Sibirien weiß man, dass die St. Elisabeth-Kirche während der Ausstellungseröffnung völlig überfüllt war. Jedoch die Person, welche davor als "der Oberbürgermeister von allen" Werbung für sich machte, dieser Veranstaltung fern blieb. Dem kann man entnehmen, wie viel dem roten OB der Wille der Einwohner Kassels wert ist, welche seinen Parteistrukturen und Seilschaften nicht angehören.

Nicht ein einziger offizieller Vertreter des Magistrats war in dem proppenvollen Gotteshaus zugegen. Auch das weiß die Kunstszene sogar in den Weiten des entfernten sibirischen Landes.

Slonow musste nicht lange warten um zu erfahren, dass die sich auf Kosten der Allgemeinheit ernährenden intoleranten roten Parteiindividuen keineswegs lernfähig sind und dass sie - so weit es geht - die Stadt Kassel als Eigentum und Schaubühne für ihre Vorhaben betrachten.

Denn seitens der Fraktion der Grünen im Kasseler Rathaus gab es große Zustimmung für das Vorhaben, der Welt zu zeigen, dass erstklassige, jedoch in einem autoritären Staat verfolgte Kunst, in Kassel willkommen ist!

In der ersten E-Mail Antwort vom 1. November hieß es:

"Sehr geehrter Herr Klose,

vielen Dank für die Zusendung der interessanten Post.
Ich werde mit meinem Kollegen, der langjährig für die Kulturpolitik der Fraktion zuständig war, über Ihr Anliegen sprechen. Ich hoffe, dass er mich schlau machen kann hinsichtlich der Wege, die ich einschlagen sollte, um weiter zu kommen..."

In einer Nachricht vom 4. November 2013 sah es tatsächlich so aus, als wenn die in Russland verbotene und bekämpfte Kunst eines Freiheitskämpfers in Kassel willkommen wäre:

"Hallo Herr Klose,
gerne würde ich Ihr Anliegen unterstützen und ich Danke Ihnen sehr, dass Sie mir ihr Vertrauen geschenkt und mich angerufen haben...".

Es wurde daran gearbeitet, die einzigartige Möglichkeit zu nutzen, die Sotschi-Werke von Slonow pünktlich zu der Eröffnung der Olympischen Winterspiele Sotschi 2014 im öffentlichen Raum in der Innenstadt Kassels - auf der grünen Fläche vor dem Staatstheater - der ganzen Welt zu zeigen!

Am 21.November 2013 um 16 Uhr gab es im Kasseler Rathaus ein ROT-GRÜNES Treffen zu der Sache. Anschließend kam die ernüchternde Wahrheit ans Licht:

Die Kasseler SPD verhindert, dass die in Russland verfolgte Kunst von Wassilij Slonow im öffentlichen Raum der documenta-Stadt gezeigt wird...

Wasslijij Slonow war von der Reaktion der Kasseler Genossen geschockt!

Dann musste er noch erfahren, dass die Kasseler SPD von Oktober 2012 bis März 2013 im öffentlichen Raum der documenta-Stadt großzügig Skulpturen von regimenahen chinesischen Künstlern präsentierte - von Personen, welche von dem Kooperieren mit der rücksichtslosen Diktatur profitieren.

Gerade in der Zeit, als die SPD verhinderte, dass im öffentlichen Raum in Kassel Kunst gezeigt wird, welche wirkungsvoll die Aufmerksamkeit der Weltpresse auf Missstände, wie zum Beispiel das Fehlen der Meinungsfreiheit, lenkt, gingen durch die Presse Meldungen über Charles Xue - einen sehr reichen chinesischen Investoren, welcher verhaftet wurde, weil er sich erlaubte, im Internet Kritik an der Kommunistischen Partei Chinas auszuüben.

Innerhalb eines nur zweiwöchigen Aufenthaltes und mit Einsatz von bestialischen Methoden haben Hilfsarbeiter der Partei in einem Pekinger Gefängnis es geschafft, dass das Opfer gebrochen wurde. Lobpreisung der Kommunistischen Partei Chinas und des Regimes ist das, was man plötzlich von Charles Xue hört...

Das Organisieren einer dermaßen großangelegten Ausstellung, welche Arbeiten von regimenahen Chinesen beinhaltet, hält nicht nur Wassilij Slonow für mehr als geschmackslos. Es ist eine beispiellose Verachtung nicht nur solcher prominenten Opfer wie Charles Xue, aber vor allem der unzähligen Menschen, welche nicht so bekannt sind - wie der Genannte - und daher in Gefängnissen verrecken müssen, ohne dass die Öffentlichkeit jemals eine Chance bekommt, darüber zu erfahren.

Das meinen Künstler in Russland. Aber nur solche, welche den Kampf für Freiheit höher schätzen als eigenen Profit, den man - in Russland genauso, wie in China - durch das Kooperieren mit korrupten Parteimitgliedern sowie einem menschenverachtendem System reichlich bekommen kann.

Wenn es weltweit Menschen gibt, welche der Meinung sind, dass allein das Organisieren einer großangelegten Ausstellung von Arbeiten regimenaher Künstler die Verachtung der Menschen darstellt, welche ihre Gesundheit sowie ihr Leben im Kampf gegen eine Diktatur riskieren, was soll man dann vor einem solchen Hintergrund von dem Verhalten der Parteiprominenz aus Kassel halten, welche sich mit einem Parteisekretär der Kommunistischen Partei Chinas für die Presse fotografiertren lässt...?

Ist das nicht ein Schlag ins Gesicht aller unterdrückten Menschen in China, welche sich dafür einsetzen, dass nicht nur Parteimitglieder - wie die Person auf dem Foto, welche das korrupte sowie menschenverachtende System unterstützt und mit der sich ein Magistratsmitglied der Stadt Kassel fotografieren lässt - in diesem Land ein gutes Leben haben...?

Es ist ein Schlag ins Gesicht für alle, die weltweit für die Meinungsfreiheit kämpfen und dafür, dass die Diktaturen rund um den Globus endlich aufhören, Menschenrechte mit Füßen zu treten!

Wassilij Slonow macht zusätzlich darauf aufmerksam, dass in Russland die Parteifunktionäre auch deshalb seine Kunst angegriffen und verboten haben, weil Steuergelder für die Präsentation seiner Werke im Museum of Modern Art der Stadt Perm verwendet wurden.

In Kassel ging es nicht einmal um die Verwendung von Steuergeldern, sondern lediglich um die Genehmigung für die Präsentation seiner Arbeiten im öffentlichen Raum in der Innenstadt...

Für nur eine Woche...

Doch das hat die SPD verhindert...




Diese Arbeiten werden Ihnen präsentiert von: Rebellious Art, Artur Klose und Wassilij Slonow, Auf der Hasenhecke 56, 34125 Kassel, Tel.: 0561-81 49 94, E-Mail: arturklose@gmx.net